Ewigkeitssonntag, 22. November 2015, 17 Uhr
Katholische Kirche Fürth
Abschiedskonzert Klaus Thielitz
Felix Mendelssohn Bartholdy: Der Elias


Zu den Ausführenden

Sonja Saric
Renée Morloc
Christian Dietz
Manfred Bittner
Kammerphilharmonie Mannheim
Klaus Thielitz

Zum Werk
Geschichtlicher Hintergrund in Israel zu Beginn des 9. Jh. vor Chr.
Entstehung und Anlage des Textes
Kompositorische Anlage
Uraufführung und Umarbeitung

ELIAS-Text
Erster Teil
Zweiter Teil


Sonja Saric
Die serbische Sopranistin Sonja Saric studiert seit Oktober 2009 Gesang bei Prof. Snezana Stamenkovic an der Staatlichen Hochschule für Musik Mannheim. Meisterkurse absolvierte sie bei Thomas Quasthoff, Angelika Kirchschlager und Thomas Hampson.
In den Jahren 2007 bis 2010 nahm sie an international besetzten Wettbewerben der Republik Serbien und im europäischen Ausland teil und gewann zwölf erste Preise. Gerade 21-jährig gab Sonja Saric 2011 ihr Operndebüt als Contessa in Mozarts Le nozze di Figaro im Rahmen der Sommer Oper Bamberg. 2013 debütierte sie bei den Salzburger Festspielen und 2014 bei den Festspielen in Baden-Baden, wo sie 2015 unter der Leitung von Sir Simon Rattle mit den Berliner Philharmonikern zu hören war.
Ihr Konzertrepertoire umfasst u.a. die Sopranpartien in Beethovens 9. Sinfonie und im Requiem von Giuseppe Verdi. Im Liedgesang widmet sie sich bisher vorrangig Schubert, Strauss, Débussy und Rachmaninoff.
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Renée Morloc
Die Altistin Renée Morloc studierte zunächst Viola, Klavier und Germanistik und anschließend Gesang bei Prof. Georg Jelden und Prof. Grace Hoffmann an der Musikhochschule Stuttgart. Eine dreijährige Gesangs- und Opernausbildung, die sie mit Auszeichnung abschloss, führte sie anschließend ans Mozarteum Salzburg zu Prof. Rudolph Knoll. Meisterklassen bei Christa Ludwig und Brigitte Fassbaender ergänzten ihr Studium.
Sie debütierte 1990 am Nationaltheater Mannheim, war ab 1992 an der Niedersächsischen Staatsoper Hannover und ab 1996 an der Rheinoper Düsseldorf verpflichtet. Neben den dramatischen Alt-Partien in Opern von Wagner und Verdi stehen Bühnenwerke von Richard Strauss auf ihrem Programm, mit denen sie in den letzten Jahren fulminante Erfolge feierte. Gast-Engagements führten sie an die wichtigsten Opernhäuser Deutschlands und Europas, so z. B. 2015 auch an die Mailänder Scala.
Ihr großes Repertoire an oratorischen Werken von der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert führt die Sängerin rund um die Welt. Sie arbeitet mit internationalen Orchestern, wie dem Concertgebouw Amsterdam und den Wiener Philharmonikern, und bedeutenden Dirigenten, wie Daniel Barenboim und Christian Thielemann, zusammen.
Seit dem Wintersemester 2008/09 ist Renée Morloc Professorin an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.
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Christian Dietz
Christian Dietz, Tenor, erhielt seine erste musikalische Ausbildung an der Musikschule Weinheim. Neben dem Klavier- und Geigenunterricht kam er auch als Solist bei den Weinheimer Sängerknaben mit dem Gesang in Berührung. Er studierte Operngesang und Historische Interpretationspraxis an der Musikhochschule Frankfurt. Wichtige Anregungen sammelte er in Meisterkursen bei Helmut Deutsch, Wolfgang Schöne und Ann Monoyos.
Er arbeitete in Produktionen und Konzerten mit namhaften Dirigenten, wichtigen Regisseuren und bekannten Orchestern, wie der „Akademie für Alte Musik Berlin“, „La stagione Frankfurt“ und der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Engagements führten ihn mit Opernpartien von Purcell, Händel, Mozart, Rossini und Wagner an viele wichtige Bühnen, wie Berlin, Dresden, Frankfurt, Bayreuth und Innsbruck. Zu seinem Liedrepertoire gehören neben den „großen“ Liederzyklen Schuberts und Schumanns auch seltener aufgeführte Zyklen, wie Dvoraks Zigeunermelodien oder Schostakowitschs Gesänge aus hebräischer Volkspoesie.
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Manfred Bittner
Der Bass-Bariton Manfred Bittner erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen. Er studierte bei Wolfgang Brendel in München und besuchte als Stipendiat des Deutschen Bühnenvereins gleichzeitig die Bayerische Theaterakademie und die Opernschule München. Anschließend absolvierte er ein Meisterklassenstudium in
Stuttgart und besuchte Meisterkurse, beispielsweise bei Andreas Schmidt und Thomas Quasthoff.
Das umfangreiche Repertoire des Bass-Baritons beinhaltet Werke des Mittelalters, Opern und Oratorien aus Barock, Klassik und Romantik bis hin zu Uraufführungen zeitgenössischer Musik. Manfred Bittner arbeitet regelmäßig mit renommierten Ensembles, wie dem Balthasar-Neumann-Ensemble und dem Tonhalle-Orchester Zürich, und Dirigenten, wie Frieder Bernius und Philippe Herreweghe, zusammen.
Zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen dokumentieren seine künstlerische Tätigkeit. Konzertreisen führten ihn durch ganz Europa, nach Australien, in die Schweiz und Südostasien.
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Kammerphilharmonie Mannheim
Die Kammerphilharmonie Mannheim wurde 1995 von dem Cellisten Gregor Herrmann und dem Geiger Jochen Steyer mit der Idee gegründet, gemeinsam mit professionellen Musikern zu arbeiten, die ein besonderes Interesse und vor allem Spaß an Orchester- und Chormusik haben.
In kürzester Zeit entwickelte sich das Orchester im Rhein-Neckar-Dreieck zu einer festen Größe. Es wird von zahlreichen Chören und Institutionen in regelmäßigen Abständen für Auftritte engagiert. Es folgten erste Rundfunkmitschnitte und CD-Aufnahmen sowie Konzertreisen nach Belgien, Luxemburg, Italien und Syrien.
Im Januar 2007 wurde die Kammerphilharmonie beim Midem Classic Award in Cannes für die beste Ersteinspielung des Jahres 2006 mit der Aufnahme von Michael Haydns Requiem mit dem Kammerchor Saarbrücken ausgezeichnet.
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Klaus Thielitz
Klaus Thielitz studierte Kirchenmusik am Kirchenmusikalischen Institut in Heidelberg. Sein anschließendes Studium an der Staatl. Hochschule für Musik Mannheim/Heidelberg im Fach „Chorleitung“ beendete er mit dem Abschluss „Künstlerische Ausbildung“. Seit 1977 ist er als Dekanatskantor in Rimbach/Odw. tätig und führt dort mit dem von ihm gegründeten Rimbacher Singkreis Oratorien, Messen und A-Cappella-Werke aller Epochen auf. Konzertreisen führten ihn in die Schweiz, nach Schweden, Frankreich, Brasilien und Kolumbien.
Seit 1986 hat er einen Lehrauftrag im Fach Chorleitung an der Hochschule für Musik in Mannheim. Von 1989 bis 2008 war er Chordirektor des Theaterchors Ludwigshafen, der später als orchestereigener Chor der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz weitergeführt wurde.
Zum Ende diesen Jahres geht Klaus Thielitz in den Ruhestand.
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Zum Werk

Geschichtlicher Hintergrund in Israel zu Beginn des 9. Jh. vor Chr.

Im Jahre 931 war es zur Teilung Israels in das Nordreich mit der Hauptstadt Samaria und in Juda mit der Hauptstadt Jerusalem gekommen. Ahab (873 - 853 v. Chr.), König des Nordreiches, eroberte größere phönizische Gebiete und wollte seine neuen Untertanen, denen er in kultureller und religiöser Hinsicht große Toleranz zugestand, eng an sich binden. Er heiratete die aus dem phönizischen Stadtstaat Tyros stammende Prinzessin Isebel und ließ für sie in Samaria einen Tempel zu Ehren des Wetter- und Regengottes Baal bauen. Dies führte zu Konflikten mit den altgläubigen Juden, die dem König und den Anhängern des Baalskultes vorwarfen, vom Gott Israels abgefallen zu sein. Ihr Hauptvertreter war der Prophet Elias, dessen Name „mein Gott ist Jahwe“ bedeutet. Er war ein strenger Vertreter des Monotheismus und damit religiöser Gegner Ahabs und Isebels. Als sein Verbündeter und Helfer stand ihm Obadjah, der Palastvorsteher des Königs, zur Seite.
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Entstehung und Anlage des Textes
Nach dem großen Erfolg seines „Paulus“ 1836 wollte Felix Mendelssohn möglichst rasch ein weiteres Oratorium komponieren. Er beschäftigte sich mit dem Stoff des Elias, der ihn wegen der inhaltlichen Farbigkeit und damit der Möglichkeit einer abwechslungsreichen, packenden Ausgestaltung besonders reizte. Das bis dahin übliche traditionelle erzählerische Moment in der Oratorienkomposition wollte er zugunsten einer mehr opernhaften Dramatik zurückdrängen und sah deshalb in seinem Freund Karl Klingemann, einem Diplomaten in London, den geeigneten Librettisten. Dieser musste aber bald die Arbeit aus beruflichen Gründen abbrechen.
Im Juni 1838 übergab Mendelssohn das Textbuch-Fragment an den Dessauer Pfarrer Julius Schubring, den Verfasser des Paulus-Librettos. Dieser legte im November 1838 einen Textentwurf vor, der Mendelssohn allerdings nicht überzeugte. Im Februar 1839 resignierte Schubring und teilte dem Komponisten mit, dass ihm die „schaffende Kraft“ zur weiteren Ausarbeitung fehle. So blieb der „Elias“ für mehrere Jahre liegen.
Im Sommer 1845 erhielt Mendelssohn eine Einladung aus Birmingham, für das kommende Music Festival ein neues Oratorium zu schreiben. Er nahm die Arbeit am „Elias“ wieder auf, war aber mit seiner Textfassung, die er auf der Basis des alten Schubring‘schen Entwurfs angefertigt hatte, nicht wirklich zufrieden. Er schickte Schubring eine neue Vorlage, bat um Anregungen und neue Textvorschläge. Schubring fühlte sich damit überfordert und lehnte im Juni 1846 eine weitere Überarbeitung ab. Weil in England schon die Proben für den ersten Teil liefen, schrieb Mendelssohn in einer dreiwöchigen Klausur den Text des Schlussteils nun selbst fertig.
Dem Libretto liegt die alttestamentliche, im 1. und 2. Buch der Könige überlieferte Elias-Erzählung zugrunde. Diesem textlichen Kernbestand sind Bibelworte betrachtenden Charakters hinzugefügt. Sie stammen vor allem aus dem Psalter und dem so genannten Deuterojesaja (Jes 40 - 55). Nur ausnahmsweise finden sich Auszüge aus dem Neuen Testament, wie im Chor Nr. 32 „Wer bis an das Ende beharrt“ (Matth 24, 13) und in der Arie Nr. 39 „Dann werden die Gerechten leuchten“ (Matth 13, 43).
Da Mendelssohn eine möglichst dramatische Verlebendigung des Elias-Stoffes anstrebte, dialogisierte er häufig den biblischen Originaltext, indem er ihn bibelnah in wörtliche Rede umformulierte.
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Kompositorische Anlage
Das Oratorium beginnt mit einem kurzen Rezitativ, in dem Elias eine mehrjährige Dürre ankündigt. Musikalisch auffallend ist die Kette der fallenden Tritoni [Intervalle, die jeweils aus
drei Ganztonschritten bestehen], die mit ihrer melodischen wie harmonischen Kraft den von Elias ausgesprochenen Fluch symbolisieren. Erst dann setzt die Ouvertüre ein, die die Trockenheit, die Not und die Verzweiflung des Volkes widerspiegelt.
Im weiteren Verlauf zeigt Mendelssohn seine unerschöpfliche Ideenvielfalt. Aber nicht nur formal, auch in der dramaturgischen Gestaltung geht Mendelssohn neue Wege. Nach der kontemplativen Tenorarie „So ihr mich von ganzem Herzen suchet“ (Nr. 4) schafft er mit dem wuchtigen Choreinsatz im folgenden Satz „Aber der Herr sieht es nicht“ einen starken Kontrast und betont die Dramatik des Stoffes. Als erneut vom Fluch die Rede ist, hört man wieder die Tritonus-Kette des Anfangs, die Mendelssohn wie ein Leitmotiv verwendet.
Das nun folgende Rezitativ (Nr. 6) ist das erste in einer Reihe von erteilten Weisungen durch einen Engel, der Elias aufträgt, sich am Bache Crith zu verbergen. Die Vertonung der Psalmworte „Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir“ (Psalm 91) steht in der Tradition der barocken Doppelchörigkeit. Dieser Chor gehört im Oratorium zu den bekanntesten Teilen und ist zweifelsohne einer der schönsten Sätze.
Ein weiterer Engelsbefehl führt Elias anschließend zu einer Witwe, deren toten Sohn er wiedererweckt. Mendelssohn geht in Nr. 8 „Was hast du an mir getan“ kompositorisch neue Wege, indem er in diesem durchkomponierten Satz sowohl die Gattungen Rezitativ, Arie, Arioso als auch Duett verwendet und somit in den einzelnen Abschnitten die Emotionen der Witwe und des Propheten äußerst prägnant darstellen kann.
Drei Jahre vergehen, bis das Ende der schrecklichen Dürre naht. Elias und König Ahab vereinbaren, dass jeder seinen Gott anruft, damit dieser das dargebrachte Opfer annimmt. Anders als in der Bibel vorgegeben, lässt Mendelssohn diese Szene vor den Augen des Volkes spielen. Zuerst rufen die Baalsanhänger drei Mal ihren Gott mit beschwörenden Rufen an. Bemerkenswert ist die mächtige, aber „leere“ Musik, mit der Mendelssohn die Anhänger des Aberglaubens in Szene setzt. Grandios verwendet der Komponist Generalpausen, die das angespannte Warten ebenso vermitteln wie die Genugtuung des Elias, dass Baal nicht antwortet. Nach dieser ständig gesteigerten Dramatik wendet sich Elias an Jahwe, der sein Gebet erhört. Der stark bewegte Chorsatz „Das Feuer fiel herab“ endet mit dem getragenen homophonen Schluss „Der Herr ist Gott, …, und es sind keine anderen Götter neben ihm“. In der anschließenden Arie „Ist nicht des Herrn Wort wie ein Feuer“ rechtfertigt Elias zornig die Ermordung der falschen Propheten.
Als dramatischer Höhepunkt des ersten Teils folgt nun das Regenwunder. Während in der Bibel Elias den Knaben sieben Mal ausschickt, um nach Regen Ausschau zu halten, lässt Mendelssohn ihn schon nach dem dritten Gebet des Elias eine Regenwolke ankündigen. Diesem sich ständig steigernden, effektvollen Teil folgt ein monumentaler Abschlusschor, in dem tonmalerisch im Orchester die ersehnten Wasserwogen dargestellt werden: „Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich.“
Während im ersten Teil das Gewicht auf dem äußeren Geschehen liegt, tendiert der zweite mehr zur Reflexion und der Darstellung innerer Befindlichkeiten. Als Elias den König erneut bezichtigt, von Gott abgefallen zu sein, fordert Königin Isebel das Volk auf, Elias zu töten. Diese Stelle steht so nicht in der Bibel, sondern wurde von Mendelssohn als effektvolle, chorwirksame Szene hinzugefügt.
Die sich anschließende Wüstenszene (Nr. 25 - 29) wird eingeleitet von Obadjah, der Elias das Todesurteil überbringt und ihm zur Flucht in die Wüste rät. In seiner Arie „Es ist genug! So nimm denn meine Seele“ (Nr. 26) bringt Elias seine Resignation und Verzweiflung über die Vergeblichkeit seines Wirkens zum Ausdruck. Er befindet sich auf dem Höhepunkt seiner persönlichen Krise und bittet um Erlösung. Diese Arie zeigt Parallelen zur Arie „Es ist vollbracht“ aus der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach.
Im folgenden Rezitativ tritt zum ersten Mal im Oratorium ein Erzähler auf, der vom Schlaf des Elias und der Erscheinung der Engel berichtet. Das sich anschließende a-cappella-Terzett „Hebe deine Augen auf zu den Bergen“ gehört zu den eindringlichsten und
innigsten Sätzen im Oratorium. Der innere Kampf des Elias und die Hilfe, die ihm in Gestalt von Engeln immer wieder Zuversicht und Kraft verleiht, begleiten ihn auf seiner 40-tägigen Wanderung durch die Wüste. Kernszene des zweiten Teils ist die Gotteserscheinung am Berg Horeb (Nr. 34). Mendelssohn gelang ein großartiger Chorsatz, der seinen Höhepunkt in den leisen Tönen am Ende erreicht, denn erst „in dem Säuseln nahte sich der Herr“. Der hymnische Gesang der Seraphim „Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr“ hält den Moment dieser Gotteserscheinung fest. Gestärkt kann Elias den erneuten Kampf gegen die Anhänger Baals aufnehmen. Im anschließenden Arioso „Ja, es sollen wohl Berge weichen“ tritt Elias zum letzten Mal als handelnde Person in Erscheinung.
Im weiteren Verlauf des Oratoriums schildert der Chor reflektierend, aber sehr dramatisch die Bedeutung des Propheten „Und der Prophet Elias brach hervor wie ein Feuer“ sowie seine Himmelfahrt „im feurigen Wagen mit feurigen Rossen“. Der Chorsatz „Aber einer erwacht vor Mitternacht“ und die anschließend verwendeten Texte verweisen auf die Ankunft des Messias.
Das Oratorium endet mit den berühmten und oft vertonten Worten aus Psalm 8 „Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name“. In dieser kunstvollen Fuge ist Mendelssohns Verehrung für Georg Friedrich Händel zu spüren, der neben Johann Sebastian Bach zu seinen großen Vorbildern gehörte.
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Uraufführung und Umarbeitung
Die Uraufführung in Birmingham fand am 26. August 1846 statt. An ihr nahmen 125 Orchestermitglieder und neben den Gesangssolisten 79 Soprane, 60 Countertenöre, 60 Tenöre sowie 72 Bässe im Chor teil. „Die letzte Note des Elija ging unter in einem Unisono von nicht enden wollenden Applaussalven von tosendem Lärm. Es war als hätte der lang gestaute Enthusiasmus sich endlich Bahn gebrochen und die Luft mit wilden Schreien der Begeisterung erfüllt“, so schrieb der Rezensent der London Times.
Bevor Mendelssohn den „Elias“ zum Druck gab, nahm er einige Veränderungen vor, die z.T. in kleinen Verbesserungen und Umorchestrierungen bestanden. Völlig neu komponierte er die Witwenszene, um den Elias „viel wichtiger und geheimnisvoller“ zu machen. Die erste Aufführung der revidierten Fassung fand am 16. April 1847 in London unter der Leitung des Komponisten statt. Zurück in Deutschland erschütterte und schwächte ihn der Tod seiner geliebten Schwester Fanny. Den ganzen Sommer über arbeitete er unter großen Mühen an der Fertigstellung des Klavierauszugs und der Partitur, damit diese in Druck gehen konnten.
Die deutsche Erstaufführung in Hamburg am 9. Oktober 1847 konnte Mendelssohn schon nicht mehr besuchen. Am 4. November starb er - wie seine Schwester - an den Folgen eines Schlaganfalls.
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